Following a conversation in January this year with critics Max Glauner, Helen Lagger and Samuel Schellenberg, in March Aoife Rosenmeyer returned to the subject of practicing contemporary criticism with Mitchell Anderson, Brit Barton, Adam Jasper and Julia Moritz. While these four are active elsewhere as artists, curators, academics and in art mediation, their critical writing is to be found in specialist international art publications on and off-line. This is the discussion that ensued.
In January 2021, while all of Switzerland was shielded from the danger of exposure to exhibitions, Aoife Rosenmeyer spoke to critics and journalists Max Glauner, Helen Lagger and Samuel Schellenberg. All three have significant experience covering art – and other cultural forms – for broadsheet newspapers. The subject of the discussion was the contemporary perspective on art criticism: Is it a viable practice? Who needs it? And what informs it?
Der Comic ist eine Replik auf die Ausstellungsbesprechung «Tobias Kaspars Unabhängigkeit» von Inka Meißner, die anlässlich der Ausstellung «Independence» (2018) in der Kunsthalle Bern auf Brand-New-Life veröffentlicht wurde. Der Titel zitiert eine Passage aus Stephan Geenes ebenfalls auf Brand-New-Life veröffentlichtem Text «the gift of critical insight».
Institutionskritik heute? Von den Gespenstern des Museums – das war der Titel einer Diskussion mit Beate Söntgen von der Graphischen Sammlung der ETH im Rahmen einer Einzelausstellung vom Künstler/innen-Duo RELAX (Marie-Antoinette Chiarenza und Daniel Hauser). An diese Diskussion anknüpfend, fragt das anschliessende Gespräch nach den institutionskritischen Perspektiven in der Kunstkritik heute: Inwiefern sind institutionskritische Ansätze in der zeitgenössischen Kunstkritik produktiv? Wo liegen die Potentiale und wo die Schwierigkeiten solcher Ansätze? Beate Söntgen plädiert dafür, die Kunst wieder positiv zu bestimmen, und sieht vor allem in Beispielen jenseits eines von der Aufklärung geprägten Kritik-Begriffs eine vielversprechende Perspektive für die Kunstkritik.
Relativ hartnäckig bezieht sich der Begriff der «Ökonomie» im Feld der bildenden Kunst auf die Relation von Kunst und ökonomischem Kapital. Der folgende Beitrag tritt für ein erweitertes Verständnis von Ökonomie im Kunstfeld ein, das soziale Relationen und die mit ihnen verbundenen Möglichkeiten und Probleme im Hinblick auf Printmedien berücksichtigt.
Sønke Gau will mit seiner Schrift die aktuelle Rezeption von Institutionskritik aus den ‹Fallen›, in denen sie sich verheddert hat, herausführen. Dagegen behauptet er institutionskritische Vorgehen als Methode, die weiterhin imstande sind, den zur Dominanz neigenden Strukturen die Stirn zu bieten. Sein Postulat dafür, Institutionskritik radikal kontextuell zu denken, droht jedoch in der umfangreichen – wenn auch kritischen – Würdigung grosser Namen fast zu verschwinden.
Das ist schon ein merkwürdiges Interview, das Barbara Preisig da mit Mareike Dittmer auf Brand-New-Life angesichts der Einstellung von Frieze d/e geführt hat. Merkwürdig vor allem, weil Barbara Preisig der Co-Publisherin von Frieze d/e, die lange Zeit vor allem für die Anzeigenakquise verantwortlich war, die naheliegendste Frage allzu höflich nicht gestellt hat: Die Frage nämlich, ob die Einstellung nach fünf Jahren scheinbar erfolgreichen Arbeitens nicht vielleicht auch wirtschaftliche Gründe hat.
Die Zeitschrift Frieze d/e wird nach einer Laufzeit von 5 Jahren eingestellt. Der deutschsprachige Raum verliert dadurch eine einflussreiche, kunstkritische Stimme. Über die folgenreiche Entscheidung, sich zukünftig auf eine englischsprachige Berichterstattung zu beschränken, sprach Barbara Preisig mit Mareike Dittmer, Co-Publisher von Frieze d/e.
Das kompetitive und selektive Verfahren von Call for Proposals hat in den letzten Dekaden und im Kontext neuer Wissensökonomien, die prekäre, mobile und flexible Arbeitsverhältnisse etablieren, Konjunktur erfahren. Hat der Call, diesseits von kostensparender Produktion, Outsourcing und Wettbewerb aber auch das Potenzial, andere künstlerische und kuratorische Handlungsformen zu provozieren?
Glanz und Elend der Kunstkritik sind schon lange Gegenstand von Diskussionen. Ines Kleesattel und Pablo Müller versuchen mit Engagierte Kunstkritik – 7 Thesen aus diesem hermetisch gewordenen Fachdiskurs auszubrechen – ein Anliegen, was man nur unterstützen kann. Die Thesen lesen sich jedoch wie das Wahlkampfprogramm einer Volkspartei – möglichst jede/r soll sich angesprochen fühlen.
In den klassischen (Print-)Medien findet eine Kunstkritik kaum mehr statt. Deshalb bietet sich ein Rückzug in spezialisierte Kunstmagazine, Blogs und Onlinepublikationen als Ausweg an. Von den Rändern her ist es möglich, den Kanon in Bewegung zu versetzen und ihn langfristig zu verschieben. Eine Antwort auf Engagierte Kunstkritik – 7 Thesen von Ines Kleesattel und Pablo Müller.
In digitalisierten, post- und transhumanen Zeiten wird aus dem Urteil ein ‹Nurteil›. Erst einmal online, diffundiert Kritik in die Kanäle der Social Networks, wird kommentiert, ergänzt, ironisiert, persifliert, korrigiert. Individuelle Kritik hat sich in dividuelle Kritik verwandelt. Eine Antwort auf Engagierte Kunstkritik – 7 Thesen von Ines Kleesattel und Pablo Müller.
Noch nie wurde in Tageszeitungen, internationalen Fachzeitschriften und auf Onlineplattformen so viel über Kunst geschrieben. Gleichzeitig wird seit längerem eine nachhaltige Krise der Kunstkritik diagnostiziert. Pablo Müller und Ines Kleesattel denken über diesen vermeintlichen Widerspruch nach und skizzieren – aller Klagen zum Trotz – Möglichkeiten und Ansätze einer kunstkritischen Praxis heute.
Das internationale Symposium Was ist Kritik? im Neuen Berliner Kunstverein (N.B.K.) stellte «das Verhältnis von Kritik und Affirmation aus unterschiedlichen Perspektiven […] zur Diskussion» (Pressetext). Die Behauptung, dass eine kritische Haltung Bejahung impliziert, stand dabei im Vordergrund. Diese Fokussierung sorgte zwar für eine konzentrierte Auseinandersetzung, blendete jedoch radikalere Formen von Kritik aus.