Bea Schlingelhoffs Ausstellung Accounting Confessions im Neuen Berliner Kunstverein beschäftigt sich mit den architektonischen und finanziellen Rahmenbedingungen des Kunstvereins. Christina Irrgang zeichnet in ihrer Besprechung die Eingriffe der Künstlerin nach und fragt, wie diese es ermöglichen, Alternativen denkbar zu machen.
2019 jährt sich die Gründung des Bauhauses zum einhundertsten Mal. Die universalistischen Programme der Moderne werden dabei noch einmal kritisch auf ihre Gegenwartstauglichkeit geprüft – in Design, Architektur und Kunst.
Lehr- und Lernformate ziehen zunehmend in die Institutionen der zeitgenössischen Kunst ein. Im dreijährigen Projekt Das Neue Alphabet erprobt nun auch das Haus der Kulturen der Welt (HKW) in Berlin Schulformate. Die Autorin folgt den Interventionen und Reflexionen der drei geladenen Beobachterinnen*, um die (Un-)Möglichkeiten des porösen Nicht-Klassenzimmers und neuer Alphabete schlaglichtartig abzutasten.
Berlin im August. Die gefühlten Aussentemperaturen liegen bei 40 Grad. Ich sitze zwischen Umzugskisten aus den Untiefen der Vergangenheit. 20 Jahre Geschichte(n) ungefähr. Es gilt, das Berliner Domizil aufzulösen. Endgültig. Es gibt Angenehmeres ... Als ich Ende der 90er Jahre hierherziehe, gehören Umziehen und Kistenpacken zum guten Ton. Man wälzt sich so durch die Stadt und Wohngemeinschaften. Eine grosse, gemeinschaftliche Karawane bis oben hin vollgestopfter Robben&Wintjes-Karren. Moabit, Friedrichshain, Kreuzberg 61. Schliesslich lande ich in Berlin-Prenzlauerberg – hipp, hipp, hurra, mit der Hoffnung auf ein ewig junges, cooles und urbanes Leben.
Is it possible to grasp a large-scale group exhibition based on a single artwork? This is the question posed by curator and critic Julia Moritz in her series of experimental reviews titled «Pick a Piece.» To Moritz, responding to the mushrooming of mega-exhibitions with the sturdy format of the art review means radical choice: to (en)counter the explosion of exhibitions with the implosion of inspection, with the selection of just one piece – this time from this summer’s art fairs and biennials in Basel, Palermo, and Berlin.
Die Berlin Biennale trägt dem im Titel We don’t need another hero angedeuteten Vorhaben durchaus Rechnung: Es ist eine ebenso entschlossene, wie mit selbstverständlicher Entspanntheit vorgetragene Skepsis gegenüber grossen Gesten.
Was heißt politisches Publizieren heute? Diese Frage diskutieren die Herausgeber_innen der Zeitschriften Phase 2, Starship, HATE und Fehras Publishing Practices im Rahmen des Projekts «Klassensprachen» im District Berlin.
Michel Majerus ist in den Kanon der 1990er Jahre als ‹visueller DJ› eingegangen. Aber das Werk des all zu früh gestorbenen Künstlers bietet viel mehr als nur einen post-postmodernen Stilmix im Spannungsfeld von High and Low – wenn man es sich nur neu entfalten lassen würde.
Das ist schon ein merkwürdiges Interview, das Barbara Preisig da mit Mareike Dittmer auf Brand-New-Life angesichts der Einstellung von Frieze d/e geführt hat. Merkwürdig vor allem, weil Barbara Preisig der Co-Publisherin von Frieze d/e, die lange Zeit vor allem für die Anzeigenakquise verantwortlich war, die naheliegendste Frage allzu höflich nicht gestellt hat: Die Frage nämlich, ob die Einstellung nach fünf Jahren scheinbar erfolgreichen Arbeitens nicht vielleicht auch wirtschaftliche Gründe hat.
Die Zeitschrift Frieze d/e wird nach einer Laufzeit von 5 Jahren eingestellt. Der deutschsprachige Raum verliert dadurch eine einflussreiche, kunstkritische Stimme. Über die folgenreiche Entscheidung, sich zukünftig auf eine englischsprachige Berichterstattung zu beschränken, sprach Barbara Preisig mit Mareike Dittmer, Co-Publisher von Frieze d/e.
Christian Jankowski spielt in seiner Arbeit gerne mit gesellschaftlichen Rollen. Für seine Ausstellung bei Contemporary Fine Arts (CFA) (15. Januar – 5. März 2016) machte er eine Schauspielerin kurzerhand zur Kuratorin seiner Retrospektive. Dieses Spiel ist jedoch keineswegs unverfänglich und zementiert ein sexistisches Geschlechterbild.
Das internationale Symposium Was ist Kritik? im Neuen Berliner Kunstverein (N.B.K.) stellte «das Verhältnis von Kritik und Affirmation aus unterschiedlichen Perspektiven […] zur Diskussion» (Pressetext). Die Behauptung, dass eine kritische Haltung Bejahung impliziert, stand dabei im Vordergrund. Diese Fokussierung sorgte zwar für eine konzentrierte Auseinandersetzung, blendete jedoch radikalere Formen von Kritik aus.