Sit, Talk, Silence

Andrea Fraser’s «This meeting is being recorded» at Luma Foundation

Sit, Talk, Silence
The wooden chair sits hard under my bones, my neck is tense. My view is partly obstructed by the heads of students. The projection field is small compared to the size of the art space in Zurich West, where the public event takes place. On view is Andrea Fraser’s 2022 video performance This meeting is being recorded. The artist reenacts parts of Group Relations meetings she had held with other white- and female-identifying people about manifestations of internal racism in the U.S. I am following this well-tempered conversation. And while I analyze the group dynamics in the film from a certain distance, my chair suddenly begins to tremble.
This piece is a field report on the collapsing boundaries between art work, audience and class room, on confused speakers-positions, shared silences and monophonic discussions.

«Don’t you know? That’s the project»

«Don’t you know? That’s the project»
In der Forschung an Kunsthochschulen wird inhaltliche Arbeit tendenziell prekarisiert und Verwaltung ausgebaut. Rachel Mader beschreibt wie dieses Dilemma Forschende, dazu zwingt, dem was sie sowieso tun, ein für die Verwaltung passendes Gewand überzuziehen. Lucie Kolb beobachtet den umgekehrten Fall in dem es eine Vielzahl passender Gewänder, aber keine eigentliche Forschung mehr gibt.

Grab Your Pearls and Hog it Girl

A conversation between Charles Atlas and Ian Wooldridge

Grab Your Pearls and Hog it Girl
The following conversation took place in New York on May 19th 2018 with loose ends recently tied. The original transcript was much longer. We nerded over mathematics, technology and gay politics, scrambling about on fun tangents. One could define these tangents as frivolous and furthermore position «frivolous» as having a particular anglo gay tone. This tone carries into the varying roles Charles takes as an artist. One role he recently took was creating the exhibition design for the Robert Rauschenberg retrospective Among Friends, at MoMA New York. His practice refuses a stable single categorization drawing on community and collaboration while sitting on the periphery of portraiture and media. Atlas’ position is outside of and in conversation with experimentation and improvisation, the live event and immersive environment. The freedom he takes radiates otherness and he has continuously placed himself at the forefront of new technologies, multi-screen installations, and live video mixing. 

Vom Lohn der Leidenschaft

Einige Überlegungen zur geschlechtsspezifischen Konnotation von Arbeit im Feld der Kunst

Vom Lohn der Leidenschaft
Der im künstlerischen Feld verrichteten Arbeit sind verschiedene Vorstellungen und Wertigkeiten eingeschrieben. Eine davon ist die gerne geäusserte Annahme, dass vor allem die Arbeit von Kuratorinnen sich durch eine leidenschaftsgetriebene Dringlichkeit auszeichne. Im Rückgriff auf genderspezifische Überlegungen ist eine Diskussion dieser seltsam anmutenden Zuschreibungen notwendig.

Die Kunst bei uns zu Besuch?

Ein Statement zu Gasträume 2017, Zürich

Die Kunst bei uns zu Besuch?
Trotz des formulierten Anspruchs, aktuelle und kontroverse Kunst im Rahmen der Gasträume zu präsentieren, bleiben viele der gezeigten Kunstwerke in ihrer stadträumlichen Umgebung weitgehend hermetisch. Ein Problem, das mit dem wenig kontextsensiblen Drop-Sculpture-Ansatz der Arbeitsgruppe Kunst im öffentlichen Raum (AG KiöR) kaum zu bewältigen ist.

Portentous Chainsaw Massacre

Claudia Comte at Kunstmuseum Lucerne

Portentous Chainsaw Massacre

In her first major institutional show in Switzerland Claudia Comte delivers all the dull mid-range design we’ve come to expect, but here there’s a lot more and, now, with the incredulous air of credibility. Titled 10 Rooms, 40 Walls, 1059 m2, and featuring over 60 paintings, 40 sculptures, 40 wall paintings and some prints, it’s an epic ode to the big, dumb and aggressively anti-intellectual. 

Strickmuster für den Wohlfühl-Feminismus

Strickmuster für den Wohlfühl-Feminismus
Schon lange nicht mehr haben sich im Namen des Feminismus so viele Menschen auf die Strasse begeben wie am Women’s March on Washington. Die Demonstrierenden trugen die selbstgestrickten Pussyhats so zahlreich, dass sie die Menschenmassen pink einfärbten. Die Mützen wurden zu einem markanten visuellen Identifikationsmerkmal des Protests gegen die Trump-Administration. Sie stehen für einen mehrheitsfähigen Feminismus, allerdings mit fragwürdigen Referenzen.

Der Sog der Neuen Peinlichkeit

Der Sog der Neuen Peinlichkeit
Peinlichkeit hat das Zeug zur Selbstermächtigung. Vielleicht, weil sie etwas Flüchtiges ist und sich die Wertgefüge, die Peinliches mitproduzieren, ständig verschieben. Hier die Annäherung an eine Befindlichkeit, in welcher das Persönliche und Soziale kollidieren. Ausgangspunkt und Hauptinteresse liegen auf der Zürcher Veranstaltungsreihe Die Neue Peinlichkeit von 2015. Parallell dazu habe ich die Künstler/innen Silvia Popp und Jan Sebesta zu einem erweiternden Beitrag eingeladen. Es entstanden zwei Bildfolgen und ein Text, die Peinlichkeit als Handlungsraum nutzen. 

Sexistisches Rollenspiel

Christian Jankowskis ‹Retrospektive› bei Contemporary Fine Arts, Berlin

Sexistisches Rollenspiel
Christian Jankowski spielt in seiner Arbeit gerne mit gesellschaftlichen Rollen. Für seine Ausstellung bei Contemporary Fine Arts (CFA) (15. Januar – 5. März 2016) machte er eine Schauspielerin kurzerhand zur Kuratorin seiner Retrospektive. Dieses Spiel ist jedoch keineswegs unverfänglich und zementiert ein sexistisches Geschlechterbild.